Hatzenbühl
Hatzenbühl ist eine kleine evangelische Gemeinde und gehört zu Erlenbach, Neupotz und Rheinzabern. Seit Dezember 2022 feiert die ev . Gemeinde ihren Gottesdienst in der Kriegerkapelle der St. Wendelinskirche. Dies geschieht in Absprache mit der kath. Kirchengemeinde. In der Regel wird der Gottesdienst am 3. Samstag im Monat um 18 Uhr stattfinden. Im Winter ist es dort kälter, bitte wärmer anziehen. Wir sind sehr dankbar für dieses großzügige Angebot, dort den Gottesdienst zu feiern.
Ansprechpartner sind neben Pfarrerin, hauptsächlich auch unsere Presbyter/innen , an die Sie sich jederzeit vertrauensvoll wenden können:
- Bettina Will
- Peter Wünstel
- Regine Kantowsky (Ehrenpresbyterim)
Vor Corona wurde der Gottesdienst in einem liebevoll eingerichteten Gemeinderaum in der Scheune des Anwesens Luitpoldstraße 51 gefeiert. Das ist leider nun nicht mehr möglich. Geblieben sind schöne Erinnerungen Auch hier noch einmal ein herzloiches Dankeschön für das jahrelange Überlassen des Raumes.
In Erlenbach und Rheinzabern ist jeden Sonntag Gottesdienst, immer abwechselnd um 09.00 und um 10.00 Uhr. Die genauen Zeiten können Sie dem Gottesdienstplan oder dem Amtsblatt entnehmen. In Rheinzabern ist der Gottesdienst im Paul-Fagius-Gemeindezentrum in der Pfeifferstraße am Sportplatz. In Erlenbach in der Kirche in der Hauptstraße, sie ist nicht zu übersehen .
Erntedank in Hatzenbühl
Am 14.Oktober verwandelte sich die Kriegerkapelle in einen Obst-und Gemüsestand. Rund um die Bänke konnten die Gottesdienstbesucherinnen und Besucher sehen , was geerntet werden konnte.
Das Foto zeigt nur den Altarraum, an allen Seiten der Kapelle lag die Ernte gut sichtbar für das Auge. Vorrat genug für viele. Und so verkaufte Ehrenpresbyterin Regine Kantowsky die guten Gaben, nach dem Gottesdienst, für“ Brot für die Welt“. 110 Euro kamen dafür zusammen.
Herzlichen Dank an die Gärtnerei Trauth, dem Hatzenbühler Großmarkt und der Firma Schork für die naturalen Spenden. Vielen Dank an die Bäckerei Trauth für das Erntedankbrot und die Brötchen. Danke an Ehrenpresbyterin Regine Kantowsky für das Organisieren und Schmücken des Erntedankgottesdienstes. Danke Frau Edith Wünstel für die Kirchenmusik.
Hatzenbühler Kurzgeschichte
Viele Ereignisse aus der langen Geschichte Hatzenbühls wären es wert, ausführlich geschildert zu werden: die erstmalige Erwähnung des Ortes in einer Urkunde des Speyrer Domkapitels aus dem Jahre 1272, der Bauernkrieg anno 1525, als sich die Hatzenbühler Bauern mit dem "Lauterburger Haufen" gegen ihren Bischof und Landesherrn erhoben, die Wiederbesiedlung des im Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Ortes. Im Gegensatz zu diesen "großen" Ereignissen erscheint ein Vorkommnis, das Hatzenbühler Geschicke stärker beeinflussen sollte als Kriege, Revolutionen und Zerstörungen, klein und unbedeutend. Es war im Jahre 1573, als der Pfarrer und Dechant Anselm Anßelmann im Hatzenbühler Kirchgarten eine aus der neuen Welt nach Europa gekommene Pflanze züchtete, den Tabak. Es war Zufall, daß der Tabak erstmals in Deutschland gerade dort gepflanzt wurde, wo er auch ideale Bedingungen für sein Wachstum fand: leichte Lehm-Sand-Böden.
Es dauerte nach dieser ersten Pflanzung noch rund hundert Jahre, bis der Tabak seinen Siegeszug antrat. Hatzenbühl, die älteste Tabakbaugemeinde Deutschlands, wurde auch eine der größten. Wegen der ausgedehnten Tabakfelder nannte man die Gegend um Hatzenbühl einst sogar spöttisch "Pfälzisch Mazedonien".
In den letzten Jahren ist die Bedeutung des Tabaks für Hatzenbühl zurückgegangen, auch wenn "der Geudertheimer" und "der Burley" noch immer auf den Feldern blühen. Viele Landwirte haben sich jedoch für den Anbau anderer Sonderkulturen, vor allem Gelbrüben und Gemüse, entschieden. Seit 1970 besteht im Ort eine Großmarkthalle, bei der diese Feldfrüchte abgeliefert werden können. Längst ist Hatzenbühl auch keine reines Bauerndorf mehr. 1959 wurden die ersten Industriebetriebe im Ort angesiedelt. Seither ist die Bedeutung von Gewerbe und Industrie stark gestiegen. Stolz erzählt Bürgermeister Reiner Henigin, daß der Name Hatzenbühl sogar im fernen Saudi-Arabien bekannt sei, seit ein Hatzenbühler Betrieb seine Ware dorthin liefert.
Seinen bäuerlichen Charakter erhalten hat das Ortsbild im historischen Teil Hatzenbühls. Überragt wird Alt-Hatzenbühl von der Wendelinus-Wallfahrtskirche und den alten Tabakschuppen. Ökonomierat Josef Wünstel X. errichtete 1904 in Hatzenbühl den ersten dieser Schuppen. Bekannt ist der Ort für seine vielen alten Fachwerkhäuser. Auf den Eichenbalken eines dieser Häuser steht ein alter Spruch, der so recht zu dem einstigen Bauerndorf Hatzenbühl paßt:"Der Kaiser fordert sein Tribut - der Edelmann sprach: Ich hab´ein Freigut - der Pfarrer sprach: Ich gebe nichts - der Bettelmann sprach: Ich habe nichts - der Bauer sprach: So muß Gott walten, der arme Bauer muß alles erhalten".